Lernmusiktherapie ist ein Weg, wie man die natürlichen Gaben der Musikalität und des Lernens neu beleben und nutzen kann. Dabei wechseln Lernen und Musizieren einander ab, ergänzen und bereichern sich gegenseitig. Diese Verbindung von Musik und Lernen bringt viele Vorteile mit sich:

  • Sie entlastet, entspannt, regt an und motiviert,
  • sie bezieht alle Sinne ein und bringt „Kopf“ und „Bauch“ in Einklang,
  • weckt ungenutzte Fähigkeiten im Bereich der Wahrnehmung, des Ausdrucks, der Konzentration und der Vorstellungskraft und
  • fördert Selbstvertrauen und Lebensfreude.

Lernmusiktherapie ist methodisch verwandt mit Lerntherapie, Musikpädagogik, Musiktherapie und freiem Spiel. Wie diese erzielt sie Wirkungen, die als wohltuend oder sogar heilsam erlebt werden. Dadurch kann sie auf dem Weg zu verschiedenen pädagogischen und therapeutischen Zielen eine wertvolle Hilfe sein. Ein Heilverfahren im medizinischen oder psychotherapeutischen Sinne ist sie aber nicht. Man sollte sich also von einer lernmusiktherapeutischen Behandlung alleine nicht die Lösung medizinischer Probleme erwarten.

Lernmusiktherapie bietet jedem Menschen nach seinen Wünschen und Bedürfnissen viele Möglichkeiten: sich zu erholen, sich auszudrücken, etwas Neues auszuprobieren oder eine bestimmte selbst gestellte Aufgabe besser zu bewältigen. Welche Ziele genau man erreichen möchte, kann dabei von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein. Auch können sich im Laufe der Zeit Veränderungen ergeben. Viel hängt davon ab, was die Person, die Lernmusiktherapie in Anspruch nimmt, aus den vorhandenen Möglichkeiten machen möchte. Darin wird sie der Lernmusiktherapeut mit geeigneten Mitteln unterstützen. Deshalb kann eine lernmusiktherapeutische “Sitzung” von Fall zu Fall ganz verschiedene Formen annehmen: mal eher Spiel, mal mehr Gespräch, mal musikalische Improvisation, mal konzentrierte geistige Arbeit.

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Für wen ist Lernmusiktherapie?

Durchführung

Ziele

 

 

Lernmusiktherapie ist anders als …

  • Psychotherapie oder ähnliche Heilverfahren, denn es werden keine Diagnosen gestellt und keine krankheitsspezifischen Maßnahmen zur Heilung körperlichen oder seelischen Leidens ergriffen.
  • Musiktherapie, trotz vieler Gemeinsamkeiten. Musiktherapie ist ein Heilverfahren, das ähnliche Ziele verfolgt wie Psychotherapie. In der Lernmusiktherapie geht es eher um pädagogische Ziele, z. B. seine Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern und motivierende Lernerfahrungen zu machen.
  • Lerntherapie im engeren Sinne. Lernmusiktherapie unterstützt den Menschen darin, seinen persönlichen Antrieb zum Lernen (die Fachwelt spricht von “intrinsischer Motivation”) zu entfalten, einfach gesagt: die Freude am Lernen wieder zu entdecken. Sowohl die Gründe für Frustration und Lernblockaden als auch die – zu wenig beachteten – Stärken des Einzelnen werden mit einbezogen. Der markanteste Unterschied freilich ist zu diesem Zweck die Verwendung musikalischer Mittel.
  • Nachhilfe, denn hier geht es nicht zuerst um bessere Schulnoten! Was Lernmusiktherapie leistet, kann und soll aber durchaus auch dazu beitragen, dass schulisches Lernen besser gelingt.
  • Musikunterricht. Wer schon weiß, dass sie oder er ein bestimmtes Instrument lernen möchte, sollte sich nach einem entsprechenden Lehrer umsehen. Bei der Lernmusiktherapie kann man dagegen neue Instrumente kennenlernen und grundlegende musikalische Erfahrungen machen. Musik nach Art der Lernmusiktherapie ist spielerisch, improvisierend und persönlich. Sie kann auch eine schöne Ergänzung zum klassischen Instrumentalunterricht sein.