Frage doch einmal Freunde oder Verwandte, wann es ihnen besonders gut gelingt, etwas Neues zu lernen. Wahrscheinlich antworten sie ungefähr so:

  • Ich lerne am besten, wenn ich es freiwillig tue
  • wenn ich Lust dazu habe
  • wenn ich Zeit habe, mich damit zu beschäftigen
  • wenn ich es auf meine Art tun kann
  • wenn es spannend ist
  • wenn es mir etwas bedeutet und mir ein gutes Gefühl gibt
  • wenn mir dazu viele Ideen kommen, die ich mit anderen teilen kann
  • wenn es mich anspornt und ich es unbedingt können möchte
  • wenn ich überzeugt bin, dass es mir nützt

Ist es nicht interessant: Genau so lernt ein kleines Kind, das sich in den ersten Monaten und Jahren seines Lebens die Welt erobert!

Jeder Mensch, der geboren wird, bringt schon den Wunsch mit, neue Erfahrungen zu machen – zu lernen also. Und dieses Lernen der ersten Monate und Jahre macht ihm tatsächlich Freude. Er oder sie kann die Dinge auf seine eigene Art tun, sie be-greifen, hat dabei ganz viel Zeit, und findet beinahe alles, was ihm begegnet, aufregend und interessant!

Doch einige Jahre später ist davon oft nicht mehr viel übrig. Dann hat derselbe Mensch dem Lernen gegenüber eine ablehnende Haltung angenommen. Statt sich unbefangen an eine neue Aufgabe heran zu tasten, denkt er oder sie an vergangene Misserfolge und empfindet Angst vor dem Scheitern oder einen unangenehmen Druck, „es“ möglichst gut machen zu müssen.

Der erwachsene Mensch von heute kann von den Zeiten als kleines Kind meist nur noch träumen. Wir haben vor allem gelernt, „realistisch“ zu sein: Beim Lernen geht es nämlich nur sehr selten nach unseren Vorlieben. Was gut und richtig ist, bestimmen meist andere, und wir richten uns danach. Ob es nützt und was, wissen wir oft selber nicht. Der Verstand gilt als wichtig, das Gefühl dagegen nicht so sehr. Und nicht selten lernen (sprich: pauken) wir hauptsichtlich deshalb, um Schlimmeres (sprich: schlechte Noten gleich schlechte Berufsaussichten) zu verhindern.

Es gibt Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene, die besonders stark unter dem Druck leiden, den sie beim Lernen empfinden. Manche hören dann einfach auf, sich anzustrengen. Andere werden schwermütig, wieder andere reagieren mit Kopf- oder Bauchschmerzen.

Am schwersten haben es die, die sowieso nur unter ganz bestimmten Bedingungen gut lernen können – etwa, weil sie nicht gut hören oder sehen können, weil sie sehr unruhig sind, oder weil sie zu stark von etwas anderem in Anspruch genommen sind.

Lilly-laechelnd

“Der Mensch soll lernen. Nur die Ochsen büffeln.”

Erich Kästner

In so einem Fall muss man sich etwas Gutes einfallen lassen, wie das Lernen trotzdem gelingen kann. Zum Beispiel kann solchen von Lernfrust betroffenen Menschen mit Musik geholfen werden: Musik, die sie selber spielen und selber erfinden, auf ganz unterschiedlichen Instrumenten, und ohne vorher schon etwas Bestimmtes können zu müssen.

Durch die Verbindung mit Musik wird das Lernen wieder mehr dem neugierigen, freiwilligen Lernen ähnlich, das wir alle als Kinder so gut kannten und konnten.

Wenn dich das neugierig gemacht hat, schau dich doch mal weiter um auf diesen Internetseiten, zum Beispiel unter:

Musik

Was ist Lernmusiktherapie?